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Referenzen - Bergung P-47 Thunderbolt
Bergung eines US-Kampfflugzeuges des 2. Weltkrieges
Österreich, Traunsee/Traunkirchen, 13.06.2005
Ein Plattlinger Taucherteam half unter der Leitung von Manfred Führmann
bei der Bergung eines Alliierten-Kampfflugzeuges (Thunderbolt P-47)
aus dem Traunsee. Nach einer 3-jährigen Suchaktion kann die Innsbrucker
Bergefirma Sandy Air Corporation, die auf die Bergung und Restaurierung
historischer Flugzeuge spezialisiert ist, endlich loslegen: oberstes Ziel
ist es, das sehr gut erhaltene Wrack in einem Stück aus 80 Meter Tiefe zu
heben.
Lagebesprechung: ein Modell zeigt die Lage des Wracks in 80m Tiefe
Was geschah vor 60 Jahren?
Gegen Ende des 2. Weltkrieges startete eine Allierten-Formation nach Österreich,
wo man im KZ Ebensee noch gefangene Kameraden vermutete. Mit den sehr
tiefen Überflügen wollte man den Inhaftierten Mut machen, dass die Befreiung
nahe steht. Doch ein Pilot verschätzte sich beim Überflug mit der Flughöhe
und stürzte mit seinem einmotorigen Jagdbomber in den See. Er konnte sich aus
der Kanzel befreien und wurde von einheimischen Fischern gerettet.
Die Bergung
Schwere Gerätschaften waren für die schwierige Bergung notwendig. Eine
schwimmende Plattform wurde mit dem Wrack verbunden und ein Rov
sendete
die ersten Bilder. Das auf ca. 80 Meter tief gelegene Wrack war
schon zur Hälfte
im Schlamm versunken, was die Bergung enorm erschwerte. Die
Plattlinger Mischgastaucher mussten den äußerst gewichtigen Schlamm weit-
gehend absaugen
und die Hebegurte befestigen. Eine Aktion, die über Wasser
spielend leicht funktioniert – nur unter der Wasseroberfläche wird dies schnell
zur Schwerstarbeit.
Dokumentiert wurde die gefährliche Bergung von einem Kamerateam und war
exklusiv auf ATV-Plus und Spiegel TV zu sehen.
Linkes Bild: das Rov (Mini-U-Boot) wartet auf den Einsatz; rechtes Bild: schwimmende Plattform
Nach 60 Jahren wieder an der Oberfläche
Die P-47 „Thunderbolt“ der US Air Force befand sich in einem erstklassig kon-
servierten Zustand, das dem kalten Süßwasser zu verdanken ist. Ein Großteil der
Bewaffnung war noch an Bord und musste fachmännisch entnommen werden.
Linkes Bild: Taucher befreien die Tragflächen vom schweren Schlamm; rechtes Bild: die
sehr gut erhaltene Kanzel
Die größte Sorge war, dass das Flugzeugwrack beim Heben auseinander brechen
könnte,
da
der Schlamm eine enorme Sogwirkung ausüben kann. Doch
glücklicherweise
gelang die Bergung sehr gut, so dass das verloren geglaubte Wrack
nun an der
Wasseroberläche
bestaunt
werden konnte.
Heute befindet sich das Flugzeug in Amerika, wo es in alle Einzelteile zerlegt
und gereinigt wird. In einiger Zeit, so heißt es, soll die Thunderbolt P-47 wieder
fliegen können.
Linkes Bild: das Flugzeugwrack ist wieder an Land; rechtes Bild: das Cockpit der Thunderbolt
Technische Daten "Thunderbolt" P-47
Länge: 11 m
Höhe: 4 m +
Spannweite: 12,42 m
Doppelsternmotor: 2535 PS, 686 km/h
Reichweite: 944 km
Leergewicht: 4860 kg
Fluggewicht: 7950 kg
Maximale Flughöhe: 12.800 m |
Fotos: Pölzer
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