Erfahrungsbericht mit dem JJ-CCR Rebreather
Zuger See "Baumgarten", Schweiz, 29.11.2009
Text und Fotos: Chris Ullmann, IART HQ
IART ist bekannt für seine Vorreiterrolle - aus diesem Grund haben sich Manfred
Führmann und Chris Ullmann am 29.11.2009 auf den Weg in die Schweiz zu
Dietmar
Inäbnit gemacht. Nach kurzer Vorbesprechung sind wir dann zum Zuger
See
aufgebrochen. Die Systemerklärung erfolgte bei 0 Grad Außentemperatur,
frischem Wind und wie uns vorweg versprochen wurde, folgt dieser Rebreather
wirklich dem Motto: „Keep it simple stupid“: umziehen, Gerät anlegen, Predive Check
und los ging es für Manfred und Dietmar.
Nachdem Manfred seinen 40-minütigen Tauchgang durchgefroren im Zuger See
beendet hatte, mussten wir ihm das Lächeln förmlich aus dem Gesicht „schlagen“.
Manfreds erster Kommentar: „Geil, den muss ich haben!“
Vorweg konnten wir uns schon von der hervorragenden Verarbeitungsqualität
überzeugen, bei der Geld eine scheinbar untergeordnete Rolle spielte.
T-Typs aus dem vollen Material gedreht, saubere Aluminiumschweißnähte,
mehrfach mit O-Ringen abgedichteter Scrubberbehälter und „Last but not least“
ein Shearwater Tauchcomputer, der bei der nächsten Auflage durch den
neuen Predator ersetzt wird. „Keine Kompromisse“, hören wir immer wieder,
aber wen wundert es bei den Namen, die dahinter stehen. Dave Thompson, Jan
Juergensen, Jan Petersen und Dietmar Inäbnit, dazu die Elektronik von
Shearwater, das sind die Köpfe hinter dem neuen JJ-CCR Rebreather.
Viele Neuerungen sind eingeflossen. Die Elektronik ist voll gekapselt, sauber
verlegte Kabel, ein spezieller Solenoid ohne O-Ringe und beim Scrubber besteht
die Option eines zusätzlichen einen radialen Filters. Die Standzeiten für den
axialen Filter liegen bei 180 Minuten und beim radialen Filter bei ca. 230 Minuten.
Die Batterien sind nicht wie bei anderen Herstellern üblich im Atemkalkbehälter,
sondern in einem eigenen, gekapselten Einbauschacht im Rebreather-Kopf
untergebracht. Nie wieder Korrosion durch Luftfeuchtigkeit! Selbstverständlich
kann der pO2 sehr fein, auch mit dicken Handschuhen, manuell gesteuert
werden, wobei das HUD und der Tauchcomputer unabhängig von einander ihre
Arbeit verrichten. Selbst bei Totalausfall des Rechners kann man den Rebreather
manuell über das HUD sicher steuern.
Der Atemkomfort ist aufgrund der Backmount Gegenlungen hervorragend und
nach Aussage von Manfred liegt man wie ein U-Boot im Wasser. Zieht man Front
Counterlungs vor, sind diese ohne Aufpreis erhältlich. Das Handling des Bailout
Mundstücks ist einfach und die Walze leichtgängig.
Das IART Ausbildungsmanual wird in Englisch auf der Boot 2010 mit dem Gerät
auf
dem FST e.V./ IART HQ Stand präsentiert werden. Das deutsche Manual folgt
wenige Wochen später.
Die hochwertige Verarbeitung gepaart mit einem der besten Tauchcomputer auf
dem Markt hat natürlich auch seinen Preis. Beginnen wird das Preisniveau bei
ca. 5200 Euro für die Light Version. In der Vollausstattung mit Radialfilter, zweitem
Diluenteinlass, Harness-Backplate und Tauchflaschen bewegen wir uns preislich
in der Region von ca. 6000 Euro und damit im Bereich von APD und Co. Dafür erhält
man seinen Rebreather aber auch mit bis zu sieben Buchstaben personalisiert.
Ein Wermutstropfen bleibt leider. Zum aktuellen Zeitpunkt hat das Gerät noch
keine CE
Zulassung und ist daher nur ausserhalb der EU - als Exportware - verfügbar.
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